Spätestens seit der Verpflichtung von Cristiano Ronaldo wurde klar, dass Saudi-Arabien es ernst meint mit den Ambitionen, seine Liga mit internationalen Stars aufzuwerten. Neben diesem 200-Millionen-Dollar-Deal folgten weitere Hochkaräter wie Neymar und Benzema in das Land am Golf, das über ein Budget von 907 Millionen US-Dollar verfügt und nur noch von der englischen Premier League (1,93 Milliarden US-Dollar) übertroffen wird. Ein ähnliches Kaliber weisen die so verpflichteten Social-Media-Reichweiten auf; allein Ronaldo und Neymar erreichen auf ihren Instagram-Kanälen gemeinsam rund 10 % der Weltbevölkerung.
Die Finanzierung dieser ehrgeizigen Pläne erfolgt durch den Saudi-Arabischen Staatsfonds (PIF) unter der Schirmherrschaft von Prinz Mohammed bin Salman, der sich sowohl eine Verbesserung des Images des Golfstaats erhofft als auch die Diversifizierung der Wirtschaft vorantreibt, die immer noch in hohem Maße von Ölexporten abhängig ist. Sendelizenzen und Sponsorenverträge werden in völlig neuen Dimensionen verhandelt, doch stellt sich am Schluss die Frage, ob diese Rechnung aufgeht und ob z.B. europäische Fußballfans, die die ökonomisch stärkste Gruppe ausmachen, wirklich Interesse an der Liga zeigen.
Um dieser Frage nachzugehen, hat das Monheimer Institut 500 Fußballfans (verfolgen regelmäßig Spiele der ersten drei Ligen in Deutschland) im Alter von 18-69 Jahren für einen unserer Auftraggeber aus dem Medienbereich befragt und ein Resümee nach dem ersten halben Jahr gezogen.
Durch die vielen Transfers, die im Sommer die Fußballschlagzeilen dominiert haben, gaben immerhin 89 % der Befragten an, dass sie schon einmal etwas über die Profiliga im Golfstaat gehört haben.
Das Interesse konnte dabei aber scheinbar, trotz vieler Stars auf dem Rasen und bekannten Trainern, an der Seitenlinie nicht gesteigert werden, lediglich 11 % gaben an, dass Sie Spiele bzw. Highlights oder Zusammenfassungen der Liga geschaut haben. Der Sport-Streaming-Anbieter DAZN hat sowohl die Saudi Pro League als auch die Saudi Women's Premier League für seine deutschen Kund:innen im Angebot.
Auch die Besucherzahlen in den Stadien unterliegen aktuell noch starken Schwankungen: von dreistellig bis fünfstellig ist alles dabei. Aktuell scheint es noch ein weiter Weg zu sein, um Interesse und Akzeptanz der deutschen Fußballfans zu erreichen, aber "Rom wurde bekanntlich auch nicht über Nacht erbaut." Nichtsdestotrotz bleibt es spannend, die Entwicklung dieser aufstrebenden Fußballiga zu beobachten.
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